POP
CDs
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NEUES AUS
DER
MUSIKWELT
GEHEIMTIPP
W ill Kim brough
SIDESHOW LOVE
Rootsy/Blue Rose CD
(51’)
Als erstklassiger Produzent und
virtuoser Session-Crack an Saiten-
und Tasteninstrumenten hat Will
Kimbrough unter anderen Emmylou
Harris, John Prine, Rodney Crowell
und Little Feat Songs geliefert.
Der Titelsong von op.
5
wäre eine
Steilvorlage für Letztere! Ansonsten
findet man ein Southern Soul-Ka-
binettstück, die herzzerreißende
Akustik-Ballade „Has Anybody
Seen My Heart“, das fröhlichere
„Dance Like Grownups Do“ und
kompliziertere Liebeshändel aus
ganz verschiedenen Perspektiven
profunder abgehandelt, als das
Kimbroughs Vermutung „Guess All
We Can Do Is Love“ im gleichnami-
gen Song nahelegt.
F. Sch.
MUSIK ★ ★ ★ ★ ★
KLANG ★ ★ ★ ★ ★
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Christian Redl
SEHNSUCHT
Goldbek/Indigo CD (auch als LP)
(45')
Nach dem Chanson-Swing „Nacht“
kommt der Höhepunkt im Titelsong:
Die sentimentale Stimmung von
„Sehnsucht“ und der treffliche Text,
der ein ganzes Leben reflektiert, be-
rühren tief. Christian Redl wird vor
allem als Theater- und Filmschau-
spieler geschätzt, bisweilen auch
als Hörbuchsprecher. Musikalisch
macht der
66
-Jährige erst seit ein
paar Jahren auf sich aufmerksam,
so etwa mit Vertonungen von Vil-
lon-Gedichten. Musikalisch folgte
„Sehnsucht“ dieser Linie: Seine
Sprechgesang-Lieder leben von der
rauchigen, verlebten Stimme. Für
melancholische Fans von Element
Of Crime und Leonard Cohen eine
klare Empfehlung.
pb
MUSIK ★ ★ ★ ★ ★
KLANG ★ ★ ★ ★ ★
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Toad The W et Sprocket
NEW CONSTELLATION
India/Rough Trade CD
(59’)
Auch als LP erhältlich
Die offizielle Auflösung gaben Toad
The Wet Sprocket
1998
bekannt,
trotzdem tourten sie in der Folge-
zeit regelmäßig und gaben
2011
so-
gar ein Album mit neuen Versionen
alter Hits heraus. Ganz weg war die
Gruppe also nie, doch „New Cons-
tellation“ ist nun wirklich das erste
Studioalbum mit frischem Song-
material seit ihrem vermeintlichen
Abschiedswerk „Coil“. Verlernt
haben die Kalifornier nicht das Ge-
ringste, ihr
90
’s-Westcoast-Poprock
tönt weiterhin nach Sommer, Son-
ne, Strand. Ohrwürmer wie „Rare
Bird“, „Golden Age“ und „The Eye“
summt man gleich mit - da kommt
gute Laune auf.
hake
Amy LaVere
RUNAWAY’S DIARY
Archer/Rough Trade CD (auch als LP)
(38’)
Ungeliebt, mutterseelenallein und
rastlos - so präsentiert sich Amy
LaVere auf dem Prachtalbum „Run-
away’s Diary“. Zum fantastischen
Old-School-Sound aus Rockabilly,
Retropop und
60
’s-Country erzählt
die Sängerin und Kontrabassistin
da von Weltverlorenheit (im Opener
„Rabbit“), von ihrer Einsamkeit und
ungestillten Liebessehnsucht. Und
wenn sie bzw. die Ich-Erzählerin
ihrer Songs dann doch mal etwas
Liebe abbekommt, dann endet die
im unentwirrbaren Beziehungs-
knäuel („Don’t Go Yet, John“). Herz-
ergreifende Seelenbekenntnisse
der US-Amerikanerin, die wir auch
aus dem Kino („Walk The Line“)
kennen.
hake
MUSIK ★ ★ ★ ★
KLANG ★
★ ★
MUSIK ★ ★ ★ ★ ★
KLANG ★
Paul W eller
Paul W eller
MORE MODERN CLASSICS
Virgin/Universal CD (auch als LP erhältlich)
(63')
Nachdem Paul Weller
1998
auf
„Modern Classics“ den ersten Teil
seiner Solokarriere Revue passie-
ren ließ, versammelt der
Nachfolger nun die High-
lights der letzten
15
Jahre,
und der einstige Sänger
und Gitarrist von The Jam
und The Style Council ist
nochmals besser gewor-
den! Postpunk, Britpop,
White Soul, Wave-Rock -
der modebewusste Paul
Weller gibt überall eine
gute Figur ab und wirkt
dabei vor allem authen-
tisch und unangepasst.
Neben den
20
Songs aus
der Vergangenheit lässt
der neue Track „Brand
New Toy“ aufhorchen,
der als verschmitzte Vau-
deville-Pop-Mischung an
2 Frank Zappa und Queen
S gleichermaßen erinnert.
<jc
JE
pb
MUSIK
KLANG ★
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Pete M o lin a ri
THEOSOPHY
Cherry Red/Rough Trade CD (LP geplant)
(46’)
Fatboy S lim /D iverse M usiker
FATBOY SLIM PRESENTS BEM BRASIL
Decca/Universal Music 2 CDs
(110’)
Er zählt Woody Guthrie und John
Coltrane, John Lennon und Hank
Williams, Roy Orbison und Bob
Dylan zu seinen Hausgöttern, ist
vertraut mit allen so genannten
Brill Building-Klassikern wie auch
obskuren
Schmachtfetzen
des
goldenen Zeitalters des ameri-
kanischen Rock ’n’ Roll der Prä-
Beatles-Ära! Was Pete Molinari auf
op.
4
ziemlich genialisch und gar
nicht eitel demonstriert. „So Long
Gone“ ist seine Howlin’ Wolf-Hom-
mage. Neben Lennon („Hang My
Head In Shame“) haben die Everly
Brothers ganz wunderbare Songs
wie „What I Am I Am“ inspiriert.
Großer Pop-Klassizismus, genau
so produziert!
F. Sch.
MUSIK ★ ★ ★ ★
KLANG ★ ★ ★ ★ ★
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Pünktlich zur Fußball-WM legt
Fatboy Slim eine zwei Scheiben
umfassende Kompilation vor, die
mit
20
brandneuen Remixen und
weitgehend abseits von Klischees
ein brasilianisches Panorama von
Klassikern wie Jorge Ben Jors „Taj
Nahal“ oder Gilberto Gils „Mara-
catu Atomico“ bis hin zu neueren
Tracks von Carl Cox entfaltet. Neben
brasilianischen Künstlern kommen
dabei auch internationale Gäste
wie Tosca oder der DJ aus Groß-
britannien höchstpersönlich mit
einer Olodum-Version seines Hits
„Weapon Of Choice“ zu Gehör. Wer
einen Südamerika-Sampler sucht,
der Anspruch mit Tanzbarkeit ver-
bindet, liegt hier goldrichtig.
wz
MUSIK ★ ★ ★ ★ ★
KLANG ★ ★ ★ ★ ★
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126 STEREO 8/2014
★ ★ ★ ★ ★ hervorragend I ★ ★ ★ ★ sehr gut I ★ ★ ★ solide I ★ ★ problem atisch I ★ schlecht
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